Da die Hauptschifffahrtssaison von Mitte August bis zum Ende des Herbsts bzw. zum Beginn des Winters immer näher rückt, bietet der Seehandel zwischen China und den USA derzeit eine andere Landschaft als in den Jahren zuvor.
Die Indikatoren für den Containerverkehr zwischen China und den USA tendieren rückläufig, auch wenn die Saison näher rückt. Der Ocean TEU Volume Index, der das von Reedereien, Spediteuren und NVOCCs an Schiffe ausgeschriebene Containervolumen angibt, fiel im Sektor China – USA bis zum 14. Juli auf 929,53. Dieser Trend hält seit Anfang Juli an und zeigt keine Anzeichen einer unmittelbaren Erholung.
Der Elefant im Raum, der die ungewisse Zukunft des chinesisch-amerikanischen Seehandels beeinflusst, ist zweifellos der Handelsstreit zwischen den beiden Ländern seit der ersten Amtszeit von Präsident Donald Trump. Genauer gesagt handelt es sich um die derzeitige 90-tägige Aussetzung der Zölle, die am 12. August 2025 ausläuft. Importeure haben ihre Lieferungen vorgezogen, um diese Frist einzuhalten, was sich kurzfristig auf Nachfrage und Preise auswirkt. Dieser Ansturm führte dazu, dass das weltweite Containervolumen im Mai einen Rekordwert von 16,34 Millionen TEU erreichte und damit den bisherigen Rekord von 16,31 Millionen TEU aus dem März dieses Jahres übertraf.
Dieser Anstieg ist jedoch nur von kurzer Dauer und setzt einen noch höheren Ausgangspunkt für den Rückgang. Nach dem Ansturm infolge von Zolländerungen und dem Ansturm auf die Schifffahrt vor Ablauf der Frist sind die Raten in den letzten Wochen gesunken. Der Containermarkt dürfte auch künftig empfindlich auf Änderungen der Zollpolitik und laufende Kapazitätsanpassungen reagieren. Darüber hinaus wird der Markt auch von Faktoren wie der Situation am Roten Meer geprägt. Alle sehnen sich nach einem Durchbruch, und die Welt wartet gespannt auf die Zollverhandlungen am 12. August in der Hoffnung, dass sie die Weltwirtschaft stabilisieren und dem volatilen Seehandelsmarkt ein Ende setzen.